Der Geschlechtstrieb aus der Sicht des Islam
Die Betrachtung der sexuellen Naturveranlagung aus islamischer Sicht:
Der Islam sieht im Geschlechtstrieb einen notwendigen Trieb, den man befriedigen muss und nicht unterdrücken darf, doch soll dies auf erlaubte Art und Weise geschehen. Diese hat Derjenige erklärt, Der die beiden Geschlechter Mann und Frau aus einem herausgestoßenen Samentropfen erschaffen hat. Er legte die Ehe als rechtmäßige Bahn fest, in der dieser Trieb befriedigt werden darf. Durch die Ehe erfolgt die Triebstillung beider Partner. Er warnte sehr davor, ihn anders als in der Ehe auszuleben. Allah lobte denjenigen, der sich an dieses Gesetz hält, indem Er sagt:Den Gläubigen wird es ja wohl ergehen, denjenigen, die in ihrem Gebet demütig sind, und denjenigen, die sich von unbedachter Rede abwenden, und denjenigen, die die (Zahlung der) Abgabe (Zakat) anwenden, und denjenigen, die ihre Scham hüten, außer gegenüber ihren Gattinnen oder was ihre rechte Hand (an Sklavinnen) besitzt, denn sie sind (hierin) nicht zu tadeln. (Qur´an 23:1-6)
Allah, der Gepriesene, erklärte auch, dass die Ehe der Weg der Propheten und Gesandten (Friede sei mit ihnen) war, um die Ehe nahe zu legen. Allah (y) sagt:Und Wir haben ja bereits Gesandte vor dir gesandt, und ihnen Gattinnen und Nachkommenschaft gegeben. (Qur´an 13:38)
Der edle Gesandte hat zur Ehe und dem Streben nach Nachkommenschaft motiviert. Von Ma`qal ibn Yasâr wird überliefert, dass er sagte:„Ein Mann kam zum Gesandten Allahs (s) und sagte: „Oh Gesandter Allahs, ich habe eine vermögende Frau guter Abstammung und guten Standes gefunden, es fehlt nur, dass sie keine Kinder bekommt, soll ich sie heiraten?“. Er verbat es ihm, darauf kam er ein zweites Mal und sagte dasselbe und der Prophet verbat es ihm, schließlich kam er das dritte Mal und sagte dasselbe, da sagte der Gesandte Allahs (s): „Heiratet die Gutmütigen, die Kinder gebären können, denn wahrlich ich werde durch euch die Nationen mehren.“ (Al-Mustadrek ala Al-Sahihain, Hadith Nr.2685)
Er befahl vielmehr seinen Anhängern, sich darin zu beeilen, den Wunsch dessen zu erfüllen, der diesen Trieb auf islamische Weise befriedigen will. Von Abu Hurayra (d) wurde überliefert, dass der Gesandte Allahs (s) sagte:„Wenn zu euch jemand kommt, mit dessen Benehmen und Religiosität ihr zufrieden seid, so verheiratet ihn. Wenn ihr es nicht tut, so wird es Versuchung auf der Erde und weit reichenden Schaden geben.“ (Al-Mustadrek ala Al-Sahihain, Hadith Nr.2695)
Der Islam verlangt von den Erziehungsberechtigten, dass sie die Heirat erleichtern. Der Prophet (s) sagte hierzu: „Zum Glück (Segen) einer Frau gehört es, dass man leicht um ihre Hand anhalten kann, dass ihre Brautgabe leicht ist und dass es ihrer Gebärmutter leicht fällt (dies bedeutet, dass ihrer Gebärmutter die Geburt leicht fällt).“ (Al-Mustadrek ala Al-Sahihain, Hadith Nr.2739)
Der Gesandte Allahs (s) sagte:„Bei Dreien ist es für Allah eine Pflicht, ihnen zu helfen: derjenige, der sich auf dem Wege Allahs bemüht, der Heiratende, der damit seine Keuschheit bewahren will und der Schreiber, der dadurch (Verträge) einhalten will.“ (Al-Mustadrek ala Al-Sahihain, Hadith Nr.2678)
Und wer aufgrund von Vermögensknappheit oder weil man nicht in der Lage ist oder für die nötige Versorgung für die Ehe nicht aufkommen kann, nicht heiraten kann, dem hat der Islam befohlen, sich keusch zu halten und seinen Trieb über den der Tiere zu heben. Allah (y) sagt:Diejenigen, die keine (Möglichkeit zum) Heirat(en) finden, sollen keusch bleiben, bis Allah sie durch Seine Huld reich macht. (Qur´an 24:33)
Er hat besonders den Jugendlichen befohlen, eiligst zu heiraten. Der Gesandte Allahs (s) erklärte die Methode, mit welcher derjenige, der für den Unterhalt für die Ehe nicht aufkommen kann, seinen starken Wunsch verringern kann und die Launen seiner Begierde zügeln kann. Dazu sagte der Gesandte Allahs (s):“O ihr jungen Leute, wer von euch in der Lage ist, den Pflichten der Ehe nachzugehen, der soll heiraten; denn dies hilft, die Blicke (zu anderen Frauen) zurückzuhalten und die Keuschheit vor Schändlichkeiten zu wahren. Wer aber dies nicht zu tun vermag, der soll fasten; denn es ist eher für ihn ein Schutz (vor sündhafter Handlung)!” (Sahih Al-Bukhari, Hadith Nr.4779)
Der Qur´an führt in der Sura Yūsuf das beste Beispiel dafür an, wie man den Geschlechtstrieb kontrollieren und seine Begierde beherrschen kann. Dieser Prophet soll ein Beispiel für die muslimischen Jugendlichen sein, dem sie nacheifern sollen. Allah (s) sagt:Und diejenige, in deren Haus er war, versuchte ihn zu verführen. Sie schloss die Türen ab und sagte: “Da bin ich für dich!” Er sagte: “Allah schütze mich (davor)! Er, mein Herr, hat mir einen schönen Aufenthalt bereitet. Gewiss, den Ungerechten wird es nicht wohl ergehen.” Es verlangte sie nach ihm, und es hätte ihn nach ihr verlangt, wenn er nicht den Beweis seines Herrn gesehen hätte. Dies (geschah), damit Wir das Böse und das Schändliche von ihm abwendeten. Er gehört ja zu Unseren auserlesenen Dienern. (Qur´an 12:23-24)
Selbst wenn die Verweigerung des Geschlechtstriebes Gefängnis und Qual zur Folge hätte. Allah erzählt über Yūsuf (y): Sie sagte: “Seht, das ist der, dessentwegen ihr mich getadelt habt. Ich habe allerdings versucht, ihn zu verführen, doch er widerstand. Und wenn er nicht tut, was ich ihm befehle, wird er ganz gewiss ins Gefängnis gesteckt werden, und er wird gewiss zu den Geringgeachteten gehören.” Er sagte: “Mein Herr, das Gefängnis ist mir lieber als das, wozu sie mich auffordern. Und wenn Du ihre List von mir nicht abwendest, werde ich mich zu ihnen hingezogen fühlen und zu den Toren gehören.” Da hörte ihn sein Herr und wendete ihre List von ihm ab. Er ist ja der Allhörende und Allwissende. (Qur´an 12:32-34)
Auch wenn der Islam es verbietet, die sexuelle Energie auf jedwede unislamische Art auszuleben, so hat er doch demjenigen, der befürchtet, unehelichen Geschlechtsverkehr zu begehen, erlaubt, in geringen Maßen Selbstbefriedigung anzuwenden. Dies bedeutet jedoch, dass der Betroffene sonst keine andere Wahl als den unehelichen Geschlechtsverkehr oder die Selbstbefriedigung hat. In diesem Fall soll man das kleinere Übel in Kauf nehmen.